Eine Absatzfinanzierung ist ein nützliches Hilfsmittel für Unternehmen, weswegen sie in der Wirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Allgemein werden damit Finanzierungsmaßnahmen zusammengefasst, die Händler ihren Kunden offerieren, um mehr Verkäufe zu erzielen.
Dabei handelt es sich meist um kostspielige und langlebige Anschaffungen, die normalerweise die Zahlungsfähigkeit von Kunden stark beeinflussen. Beispielsweise können Fahrzeuge oder komplette technische Anlagen in Form von Ratenkrediten abbezahlt werden, wodurch sowohl Käufer als auch Händler bzw. Hersteller profitieren.
Ein genauer Einsatzbereich ist hierbei nicht definiert. Zwar ist eine Absatzfinanzierung vor allem im B2B-Bereich verbreitet, doch es gibt auch private Anwendungen.
Umsatz und Kundenbindung: Vorteile von Absatzfinanzierungen
Das Prinzip von Absatzfinanzierungen kann mit dem Leitspruch „Buy now, pay later“ zusammengefasst werden. Kunden wird der Erwerb von kostspieligen Gütern vereinfacht und Unternehmen erzielen dadurch Verkäufe, zu denen es sonst nicht kommen würde. Es ergibt sich ein größerer Umsatz, wodurch die Absatzfinanzierung einen wesentlichen wirtschaftlichen Vorteil darstellen kann.
Bei Händlern und Herstellern aus Branchen, die mit solchen langlebigen Gütern arbeiten, ist dieser Vorteil umso wichtiger, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Zum Beispiel im Autohandel, im Baugewerbe, in der Agrarwirtschaft und beim Verkauf stationärer Maschinen sind Kredite oder Leasings durch Absatzfinanzierungen naheliegend.
Doch es existieren auch Möglichkeiten für Anmietungen und Mietkäufe, sodass die Händler sich je nach Produkt und Zielgruppe flexibel an die Kundenbedürfnisse anpassen können. Hieraus resultiert der zweite große Vorteil: eine bessere und langfristige Kundenbindung.
Die Konditionen zum Kauf kommen der Liquidität sowohl von privaten als auch von gewerblichen Kunden sehr entgegen, wenn sie beispielsweise Ratenzahlungen durchführen wollen.
Waren werden auf diese Weise bezahlbar, und wenn Unternehmen ansprechende Konditionen bieten, wirkt sich dies positiv auf die Kundenbindung aus. Kunden sind deshalb zukünftig eher bereit, weitere Käufe unter diesen Bedingungen zu tätigen, was insbesondere im B2B-Bereich zu langjährigen und umsatzstarken Kooperationen führen kann. Gleichermaßen profitieren auch Verkäufer von einem geringeren Risiko bei Zahlungsausfällen.
Was man beachten sollte: mögliche Herausforderungen
Am Beispiel des Kfz-Leasing als Form der Absatzfinanzierung wird die wachsende Relevanz dieser Finanzierungsmethode deutlich. Rund 40 % der privaten Pkw in Deutschland werden durch Kredite oder Leasingverträge – beides Formen der Absatzfinanzierung – finanziert. Die Vorteile haben für eine kontinuierliche Weiterentwicklung dieses Trends gesorgt.
Allerdings sind auch mögliche Nachteile bzw. Herausforderungen zu beachten, damit Unternehmen das volle Potenzial von Absatzfinanzierungen ausschöpfen können. Beispielsweise ist vor allem in der Anfangszeit ein gewisser Implementierungsaufwand nötig. Verträge für die mögliche Finanzierung müssen umsetzbar sein und auf eine Weise gestaltet werden, dass sowohl Händler als auch Verkäufer profitieren.
Werden Verträge aufgesetzt, sind fortlaufend eventuelle spontane Entwicklungen in der Branche und Wirtschaft zu berücksichtigen, sodass in der Zukunft Anpassungen durchgeführt werden können. Bei diesen Anpassungen ist allerdings ebenfalls auf die Attraktivität der Konditionen zu achten, damit die Kundenbindung nicht gefährdet wird.
Der zusätzliche Aufwand setzt sich auch in der weiteren Verwaltung fort. Händler müssen ein ausreichendes Monitoring der Leasings, Kredite und Mietverträge gewährleisten. Wird dafür gesorgt, ergibt sich allerdings auch der Vorteil einer genauen Übersicht und der besseren Planung von Folgegeschäften.
Mögliche Partner für die Absatzfinanzierung
Ein wichtiger Faktor ist die Auswahl von passenden Partnern, um eine Absatzfinanzierung richtig umsetzen zu können. Dabei bringen die verschiedenen Optionen jeweils andere Vorteile mit sich. Banken bieten z. B. eine hohe Expertise, da sie langjähriges Know-how besitzen und bezüglich der Wirtschaft auf dem neuesten Stand sind.
Dabei spielt es keine Rolle, um welche Branche es sich handelt. Vor allem Kreditbanken sind spezialisierte Anbieter, da herkömmliche Geschäftsbanken einen solchen Service traditionell nicht anbieten.
Leasinggesellschaften sind ebenfalls eine Option und sogar für internationale Geschäfte geeignet. Es lassen sich in diesem Bereich viele potenzielle Partner finden. FinTechs hingegen sind recht neue Finanzdienstleister, die sich mit ihren effizienten Lösungen durch die fortgeschrittene Automatisierung und Digitalisierung auszeichnen. Sie kooperieren inzwischen oft mit Banken.